Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR G-7-Gipfel Umdenken ist gefragt CARSTEN HEIL

Völlig überraschend steht für Barack Obama
wieder Europa auf der Tagesordnung. Eigentlich hatte sich der
US-Präsident in den vergangenen Jahren stärker auf den
amerikanischen, aber besonders auf den asiatischen Kontinent
konzen-triert. Europa war unwichtig geworden. Wieder einmal, wie in
den Fällen Snowden, Syrien und Iran, treibt Russlands Präsident
Wladimir Putin den Anführer der westlichen Welt vor sich her, macht
Obama klar, dass Europa eben doch wichtig ist. Ohne die Russen geht
international gar nichts mehr. Die Sanktiönchen haben eher
symbolischen Charakter, als dass sie wirkliche Folgen zeigen. Solange
der Westen und damit die USA nicht bereit sind, sich selbst wehzutun,
wird er keine Strafen für Moskau beschließen können, die wirklich
wirken. Das weiß der Kreml-Chef, und er nutzt diese Angst des Westens
aus. Obama, Merkel & Co., wie sie in Den Haag versammelt sind,
sollten deshalb einen Perspektivenwechsel vornehmen. Sie haben sich
beim Ausbau ihrer Dominanz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nie
gefragt, wie ihr Tun auf Russland und andere Länder wirken könnte.
Das entschuldigt Putins Vorgehen gegenüber der Ukraine nicht, aber
ein Umdenken im Westen kann Bewegung in die festgefahrene Sache
bringen.

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