Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht
wert. Für Generationen von Deutschen war dieser Satz Leitspruch eines
Sparsamkeitsideals, an dem nicht zu rütteln war. Doch die Zeiten
haben sich geändert. Millionenbeträge sind für manchen Bankmanager
lediglich Peanuts, und in Europa denkt man in Zeiten der Krise eh nur
noch in Milliarden-Dimensionen. Kein Wunder, dass da die kleinen
Kupferlinge zur Disposition stehen. Sie sind einfach nicht mehr
zeitgemäß, haben beim täglichen Einkauf kaum noch eine Funktion,
verursachen Herstellungskosten, die ihren Wert übersteigen, und
sorgen bei Banken und Handel für Logistikprobleme. Dass sie immer
dann gerade nicht zur Hand sind, wenn die Kassiererin an der Kasse
danach fragt, ist wahrscheinlich eine höchst individuelle
Beobachtung. Dass es immer schon schwierig war, sie im Portemonnaie
zu unterscheiden, hingegen eine Tatsache. Alles spricht also dafür,
die Familie der Euro-Münzen zu verkleinern. Fast alles. Denn wenn es
keine 1-Cent-Stücke mehr gibt, wo finde ich dann auf der Straße das
nötige Glück? Und wirkt es sich für den Bestand einer Ehe ebenso
positiv aus, wenn die Braut ihre Schuhe statt mit Glückscents künftig
mit Fünfern bezahlt? Daran hat das EU-Parlament wohl nicht gedacht.
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