Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Gewalt gegen Frauen Studien reichen nicht Miriam scharlibbe

Er war der Traummann, als seine Versprechen noch
frisch waren. Doch irgendwann waren die Träume tot und das Leben mit
ihm ein Alptraum. Es ist die Geschichte von Millionen Frauen in der
EU. Die Dunkelziffer derer, die sich nicht zur Polizei trauen, ist
groß. Aber durch eine Studie, die in ihrer Größe bisher einzigartig
ist, gibt es jetzt endlich einige verlässliche Daten. Diese können
zur Aufklärung beitragen. Allerdings reichen Studien nicht aus. Es
bedarf politischer Maßnahmen und nicht zuletzt auch Geld, damit sich
die Situation der von Gewalt betroffenen Frauen verbessert. Für die,
die vom eigenen Ehemann, Vater oder Bruder geschlagen und gedemütigt
werden, ist der Weg zur Polizei noch schwerer. Sie benötigen
Unterstützung durch Vertrauenspersonen. Und weil Gewalt schon immer
früher beginnt, muss auch das Umdenken in den Schulen und
Jugendeinrichtungen anfangen. Die Investition in mehr Stellen für
Sozialpädagogen und Beratungslehrer lohnt. Sie können verängstigten
Mädchen eine Zuflucht bieten. Außerdem müssen auch die Frauenhäuser
mehr Unterstützung erhalten. Denn viele Frauen trauen sich auch
deshalb nicht, vor der Gewalt wegzulaufen, weil sie nicht wissen,
wohin. Ein Frauenhaus kann der Ausweg sein. Sie benötigen öffentliche
Mittel dringender als weitere Institutionen für weitere Studien.

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Weitere Informationen unter:
http://