Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Großflughafen BER Nur noch peinlich BERNHARD HÄNEL

Was haben Klaus Wowereit und Hertha BSC
gemeinsam? Die Antwort ist einfach: Beide spielen unzureichend
Fußball. Doch während der Hauptstadtverein immerhin noch in der 2.
Bundesliga kickt, sind Wowereits Leistungen als Politiker allenfalls
tauglich für die Regionalliga. Klaus Wowereit, Bürgermeister und
legendäres Feierbiest Nummer eins von Berlin, hat das Glück
verlassen. Berlins neuer Großflughafen war eine Nummer zu groß für
ihn. Er traute sich den Job des BER-Aufsichtsratsvorsitzenden zu und
versagte kläglich. Trotz einer schier unendlichen Pannenserie
verkündete Wowereit selbst zu einem Zeitpunkt, da niemand mehr an
eine pünktliche Fertigstellung glauben mochte, frohe Botschaften.
Peinlich und kostenträchtig sind seine Versuche, von der eigenen
Verantwortung abzulenken. Schuld sind immer andere. So auch einer der
renommiertesten deutschen Architekten, Meinhard von Gerkan, der
weltweit beweist, dass er „just in time“ bauen kann. Ihm entzog man
die Bauaufsicht, was zu neuen Verzögerungen und Kosten führte. Einst
war Berlin arm und sexy. Jetzt ist es nur noch peinlich. Der
wirtschaftliche Schaden ist immens, der Imageschaden noch größer.
Eine Stadt, die wie Berlin auf Investoren angewiesen ist, um
irgendwann einmal vom Subventionstropf unabhängig zu werden, kann
sich das nicht leisten. So gesehen könnte Wowereits Abgang eine
Investition in Berlins Zukunft sein.

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