Eine Auszeit ist nach den Turbulenzen der
letzten Monate sicher nicht die schlechteste Idee des früheren
Verteidigungsministers Karl-Theordor zu Guttenberg. In modernen
Medien-Demokratien verändern Skandale das Leben der Betroffenen
radikal. Der vollständige Rückzug ins Private gelingt selten. Oft
geht damit einher, dass auch die Familien keine Ruhe finden können.
Insofern ist es klug von den Guttenbergs, sich und ihren Kindern
diese Anstregungen zu ersparen. Sollte allerdings der
Ex-Verteidigungsminister darauf rechnen, sich im Abklingbecken eines
Auslandsaufenthalts wieder politiktauglich zu machen, geht er fehl.
Je länger er sich von seiner Ministerzeit entfernt, um so deutlicher
wird den Wählern, welche Fehlleistungen er verantwortet. Nicht
zuletzt hat sein Nachfolger offen gelegt, dass der Baron das Haus
unbestellt hinterlassen hat. Es gab im Gegenteil selten so viel Chaos
im Verteidigungsministerium wie unter Guttenberg. So ist der Charme
des unverbrauchten Jung-Politikers vollständig abgeklungen. Je
deutlicher dem Baron selbst das im Ausland wird, um so besser für
ihn. Und für seine junge Familie.
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