Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Hamburg soll sich um die Spiele für Deutschland bewerben Olympia – Unser Tor zur Welt Thomas Seim

Hamburg ist eine gute, die bessere Wahl. Die
Olympischen Sommerspiele nach Deutschland zu holen – das ist ein
gutes Projekt, ein Projekt des Aufbruchs. Allein die Bewerbung um die
Spiele und dazu die Nominierung des Bewerbers spiegeln etwas von
jenem deutschen Lebensmut, den wir brauchen, wenn wir die Zukunft
gewinnen wollen. Deshalb ist es richtig, dass der Deutsche Olympische
Sportbund sich nach vielen vergeblichen Einsätzen und einigem Zögern
entschieden hat, noch einmal den Bewerber-Hut in den Olympischen Ring
zu werfen. Es wird nun – wie oft in Deutschland, wenn es auf zu neuen
Ufern geht – Zweifler und Bedenkenträger geben. Zweifler, die
fürchten, dass das Engagement für diese gute Sache jenes für die
wichtigeren Dinge verringern wird. Bedenkenträger, die vor allem die
Risiken, die Schwierigkeiten und die Gefahren für die gute
Entwicklung des Landes und der Gesellschaft sehen. Es wird Nörgler,
Neider und Eifersüchtige geben, die die Schwächen Hamburgs, die
Bevorzugung des Nordens und das Desaster für Berlin beklagen werden.
Ihnen allen sei gesagt: Mit der Entscheidung des DOSB sind auch sie
auf das Gelingen des Plans verpflichtet. Nichts wäre verheerender für
ein stolzes und reiches Land wie Deutschland, wenn es ein so
überwältigendes Projekt wie Olympia an Kleinmut und Missgunst
scheitern lassen würde. Hamburg kann–s. Die Hansestadt ist eine
großartige Metropole, ein Tor zur Welt. Kaum eine andere Stadt in
Deutschland hält so auf sich selbst, ohne unbescheiden zu sein. Kaum
eine andere Stadt ist so distanziert und arrogant, aber auch so
lebensprall und weltoffen. Hamburg – das ist Elbchaussee, aber auch
St. Pauli. Distinguierte Elbphilharmonie, aber auch banale
Allerwelts-Musicals. Kurz: Es ist der richtige Wettbewerber. Auch
schon für 2024: Mögen auch Boston, Rom, Paris und Istanbul die
Konkurrenten sein – das Konzept der olympischen Agenda 2020 mit
kompakten, nachhaltigen und bürgernahen Spielen könnte das IOC auch
schon für die Spiele in neun Jahren Feuer und Flamme sein lassen. In
Ostwestfalen-Lippe dürfte Letzteres jedenfalls kein Problem sein. Wir
sind ab heute alle Hamburger.

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