Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Integrationsgipfel Noch ist es vage CARSTEN HEIL

Der gute Wille, immerhin, ist vorhanden. Es ist
besser, man spricht an Runden Tischen und auf Gipfeln miteinander als
in Talkshows krawallig übereinander. Denn nur in einem direkten,
sachlichen Gespräch können Fortschritte im Miteinander von Deutschen
und Nichtdeutschen genauso angesprochen werden wie die Probleme.
Gleichwohl ist es leichter, den Integrationsgipfel schlecht zu reden
als ihn zu loben, denn die Verabredungen blieben vage. Die
Beteiligten müssen jetzt liefern. Letztlich findet Integration vor
Ort statt, in Bielefeld und Löhne und in Berlin, jedenfalls nicht im
Kanzleramt. So vielfältig die Menschen sind, so unterschiedlich sind
ihre Ansprüche und Erwartungen an die Integration. Kein Wunder, dass
die Ergebnisse des Gipfels so unterschiedlich beurteilt werden. Zumal
politische Interessen hinzu kommen. Deshalb sind klare Absprachen,
deutliche Grenzziehungen und Konsequenzen einerseits mit großzügigen
Angeboten andererseits zu kombinieren. Verständnis für alles hilft so
wenig weiter wie Pauschalurteile. Klar ist nur: Eine misslingende
Integration ist viel zu teuer.

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