Viel dürfte es nicht sein, was die Kirchen an
Zinsertragssteuer einnehmen. Dafür sorgen die historisch niedrigen
Zinsen, die zu einer kalten Enteignung der Sparer führen.
Entsprechend groß ist der Frust der Anleger, besonders bei jenen, die
über Erspartes über dem Freibetrag verfügen. Dann greift der Staat ab
und neuerdings auch die Kirchen. Sie haben durchgesetzt, dass der
Bundestag ein Religionsregister genehmigte, das eine automatische
Meldung an die Banken über die Konfessionszugehörigkeit ihrer Kunden
erlaubt. Damit kann niemand mehr seine schon immer real existierende
Pflicht zur Zahlung der Zinsertragssteuer umgehen. Die Reaktion der
Sparer folgt auf dem Fuße. Die Zahl der Kirchenaustritte steigt, wird
Ende des Jahres wohl höher sein als im Vorjahr. Das trifft sowohl die
evangelische wie die katholische Kirche. Letztere leidet zudem unter
den Folgen des Bauskandals um den früheren Limburger Bischof
Franz-Peter Tebartz-van Elst. Die Kirchen sollten sich fragen, ob sie
klug beraten waren mit der Durchsetzung der automatischen Abführung
der Kapitalerträge. Wie gewonnen, so zerronnen.
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