Wir sind gemeinsam für die Welt verantwortlich.
Dieses Prinzip haben alle Regierungen in der Klimapolitik jetzt
erstmals akzeptiert. Jeder Staat soll im nächsten Jahr sein eigenes
Ziel für den Klimaschutz festlegen und überprüfbare Maßnahmen nennen,
um es umzusetzen. Das ist der große Fortschritt, den die
Verhandlungen bei der Konferenz in der peruanischen Hauptstadt Lima
erbracht haben. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat deshalb
recht, wenn sie die Einigung von Lima als historischen Meilenstein
preist. Doch auch die Kritiker machen einen Punkt. Nachvollziehbar
weisen die Umweltverbände darauf hin, dass die Reduzierung der
Treibhausgase auf ein Niveau, welches nach wissenschaftlichem Konsens
noch erträglich wäre, mit der gegenwärtigen Politik vermutlich nicht
zu schaffen ist. Soweit man heute sagen kann, wird deshalb die
Erdatmosphäre stärker als zusätzlich zwei Grad aufgeheizt. Auf die
Folgen müssen sich die Staaten jetzt bereits einstellen. In
Deutschland und Europa mögen wir mit Starkregen, Stürmen und
Hochwassern noch relativ glimpflich davonkommen. In anderen Ländern
aber gehen die Küstenstreifen unter, und Millionen Menschen werden
entwurzelt. Nehmen die Regierungen ihr Eingeständnis ernst, dass wir
in einer Welt leben, müssen sie auch bereit sein, die Lasten dieser
Entwicklung gemeinsam zu tragen.
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