Die Haushalte vieler Kommunen schreiben tiefrote
Zahlen. Das ist kein Phänomen einzelner Gebietskörperschaften, wo 
verschwendungssüchtige Bürgermeister Gefallen daran finden, ihre 
Einwohner mit teuren Prestigeobjekten zu verwöhnen, die man sich 
eigentlich nicht leisten kann. Die Verschuldung der Städte und 
Gemeinden ist in Deutschland strukturell bedingt. Sie hat Geschichte.
Der Strukturwandel im Industrieland Deutschland lässt grüßen. Alle 28
Großstädte in Nordrhein-Westfalen haben laut der Erhebung der 
Wirtschaftsprüfer Ernst & Young im Vorjahr rote Zahlen geschrieben. 
Eine Hypothek für die kommenden Generationen, die in ihrer 
Nachbarschaft eine lebenswerte Infrastruktur vorfinden möchten. 
Stattdessen gibt es Städte wie Offenbach, das immerhin 120.000 
Einwohner zählt, wo das einzige Schwimmbad nur noch deshalb 
existiert, weil es von einem privaten Verein getragen wird. Das darf 
nicht sein. Von solchen Szenarien sind die Kommunen 
Ostwestfalen-Lippes zum Glück weit entfernt. Und doch merken man auch
hier, dass Handlungsspielräume zur Gestaltung einer lebenswerten 
Zukunft enger werden. Die gesetzlichen Verpflichtungen bei den 
Sozialausgaben dürfen nicht bedeuten, dass andere notwendige Ausgaben
wie Bibliotheken, Kindergärten oder Museen gestrichen werden. Der 
Bund muss einen Teil der Verantwortung mit übernehmen. Das Geld ist –
noch – da.
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