Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Massaker in Syrien Warten auf Russland BERNHARD HÄNEL

My Lai, Sabra, Nyarubuye, Srebrenica. Und nun
Hula. Die Orte des Schreckens wechseln, die Grausamkeit ist stets die
gleiche. Nach Vietnam, Libanon, Bosnien geht nun also in Syrien das
gezielte und massenhafte Morden weiter, von dem sich Staatsführungen
und ihre Soldateska stets das gleiche versprechen. Ruhe. Ein Ziel,
das noch nie erreicht wurde. Denn auch Friedhofsruhe weckt bei den
Überlebenden neue Kräfte, sich um so vehementer gegen ihre
Unterdrücker zur Wehr zu setzen. Nun also in Syrien. 15 Monate
bereits währt der Krieg des Assad-Regimes gegen das eigene Volk. Und
seit 15 Monaten versucht der Weltsicherheitsrat auf die
Bürgerkriegsgegner einzuwirken, das Morden zu beenden und eine
Übergangsregierung zu bilden. Bislang vergeblich, weil Russland
seinen treuesten Verbündeten aus den Zeiten des Kalten Kriegs
erfolgreich vor erfolgversprechenden Einwirkungen der
Völkergemeinschaft schützt. Doch das Blatt könnte sich jetzt wenden.
Erstmals verurteilte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die
syrischen Angriffe scharf und machte das Assad-Regime dafür
verantwortlich. Sollte sich Russland tatsächlich angewidert von
Damaskus abwenden, könnte dies den Anfang vom Ende bedeuten. Allein
gelassen, ist das Regime nicht überlebensfähig.

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