Wer jemals bei der Bundeswehr gedient hat, kann
von den Nachrichten dieser Tage nicht überrascht sein. Seit
Jahrzehnten ist Technik und Material der Truppe veraltet, mehr in der
Reparatur als im Einsatz. Von der milliardenschweren
Rüstungsindustrie wird kaum ein Auftrag vereinbarungsgemäß
abgewickelt. Kein Wunder, dass jetzt herauskommt: die Bundeswehr ist
so schlecht ausgerüstet, dass Deutschland nicht mal seine
Bündniszusagen gegenüber den Nato-Partnern einhalten kann. Bevor
Verteidigungsministerin von der Leyen und Außenminister Steinmeier
also davon sprechen, dass Deutschland international mehr
Verantwortung übernehmen solle, müssten sie ihre Hausaufgaben machen.
Dazu gehört, dass Beschaffungswesen einer gründlichen Reform zu
unterziehen, der Rüstungsindustrie Daumenschrauben anzulegen und
klare Verträge zu schließen. Mehr Geld ist nicht nötig. Jüngst wurde
mehr als eine Milliarde Euro nicht abgerufen, weil die Projekte nicht
so weit waren. Es ist staatlich organisierter Schlendrian nicht zu
wenig Geld, das die Bundeswehr in diese peinliche Situation
manövriert hat. Und das seit vielen Jahren.
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