Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Millionenaufwand für die Inklusion Notwendige Investition HUBERTUS GÄRTNER

Die Mehrzahl der Bürger konnte mit dem Fremdwort
„Inklusion“ bislang vermutlich nur wenig anfangen. Erst allmählich
dämmert es vielen, dass hier eine Herkulesaufgabe bevorsteht.
Inklusion bedeutet, dass Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen
in Zukunft nicht mehr in spezielle Bildungsanstalten „abgesondert“
werden dürfen, sondern dass sie gemeinsam mit allen anderen Kindern
unterrichtet werden müssen. So schreibt es eine UN-Konvention vor, zu
deren Einhaltung auch Deutschland sich verpflichtet hat. Zwar sollte
man die bisher in den Förderschulen geleistete pädagogische Arbeit
keineswegs schlecht reden. Und es wird am Ende auch einige wenige
behinderte Schüler geben, die in die Regelschulen vermutlich nicht zu
integrieren sind. Das ändert aber nichts daran, dass Inklusion
allgemein richtig und wichtig ist. Am Ende können alle Schüler,
behinderte wie nicht behinderte, enorm profitieren. Zwingende
Voraussetzung dafür ist aber, dass die Inklusion nicht als
„Sparmodell“ gefahren wird. Der Umbau zu einem integrativen
Bildungssystem, das diesen Namen verdient und allen Kindern optimale
Chancen eröffnet, wird viele zusätzliche Millionen kosten. Das hat
die Bertelsmann-Stiftung nun deutlich vor Augen geführt. Die jungen
Menschen sollten uns das wert sein. Keineswegs darf die Inklusion auf
dem Rücken der Lehrer ausgetragen werden. Sie fühlen sich ohnehin
schon zu oft mit den Problemen allein gelassen.

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