Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Ministerpräsidentin wird erneut Spitzenkandidatin NRW-SPD braucht Kraft Martin Fröhlich

Anders als im Fall von Angela Merkel hat es in
Düsseldorf wohl kaum jemanden gegeben, der an der Bereitschaft von
Hannelore Kraft, für die SPD als Spitzenkandidatin in den
Landtagswahlkampf zu ziehen, gezweifelt hat. Insofern ist der
Beschluss des Parteivorstands eine folgerichtige Konsequenz. Und doch
mehr als ein formeller Akt. Die SPD im Land braucht doppelt Kraft –
die Person genauso wie die Energie für den Wahlkampf. Die
Ministerpräsidentin ist derzeit das (einzige) Gesicht der Partei, dem
man zutraut, Wähler an die Urne zu bringen. Die Rolle als soziales
Gewissen nicht nur in NRW, sondern auch im Bund, war und ist Krafts
stärkster Trumpf. Doch das allein wird nicht reichen, um die
Umfragen, die zurzeit keine rot-grüne Mehrheit sehen, umzudrehen. Die
SPD braucht zügig inhaltlich mehr Kraft. Viele politische Baustellen
bieten Angriffsflächen für die Opposition: Das Schulsystem, die
Haushaltslöcher, die Wirtschaftsschwäche, die Strukturproblematik
vieler Regionen, Sicherheitsfragen usw. Hier müssen die
Sozialdemokraten klarere Angebote an die Wähler machen. Die geplante
Reform für beitragsfreie Kitas ist nur ein erster Schritt. Die SPD
braucht Kraft, aber Kraft wird auch eine starke SPD brauchen.

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