Wer den zu keinem Zeitpunkt
vergnügungssteuerpflichtigen Vorwahlkampf der Republikaner in den USA
Revue passieren lässt, den können die kolossalen Fehltritte des
Möchtegern-Präsidenten Mitt Romney nicht wirklich erstaunen. Dem
Multimillionär fehlen einfach die nötigen Antennen. Er ist
gewissermaßen ein politischer Autist. Vor abstiegsverängstigten
Arbeitern der Auto-Industrie, denen Romney staatliche Hilfe in der
Krise versagt hätte, beiläufig fallen zu lassen, dass Gattin Ann „ein
paar Cadillacs“ fährt, passt ebenso in diese Kategorie wie das
Graf-Koks-Angebot einer 10.000 Dollar-Wette an seinen damaligen
Konkurrenten Rick Perry mitten in einer Fernsehdebatte. Romney meint
das alles nicht böse. Oder abgehoben. Oder arrogant. Er ist einfach
so. In Amerika, wo Lautsprecher noch so heillosen Unsinn verzapfen
dürfen (Donald Trump etc.), solange sie ein dickes Bankkonto haben,
mag er damit noch teilweise durchkommen. Auf internationaler Bühne,
wo ein falscher Zungenschlag, eine allzu forsche Bemerkung
tonnenweise diplomatisches Porzellan zerschlagen kann, ist diese
Parkettunsicherheit untragbar. Romneys Breitseite gegen die
britischen Olympia-Gastgeber, deren Planungsfähigkeiten er
anzweifelte, war kein Versprecher im Eifer des Gefechts. Das
Hinterwäldlerische erinnert an das was, Franz-Josef Strauß einst über
Jürgen Möllemann gesagt hat: Riesenstaatsmann Mümmelmann.
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