Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Neues aus der Schule Ein lautes und ein leises Bravo BERNHARD HÄNEL

Die Grundschule bleibt im Dorf – und das ist
auch gut so. Es wäre eine Zumutung, immer mehr um die sechs Jahre
alten Kindern einen Schulweg zuzumuten, der zu nachtschlafender Zeit
beginnen müsste. Diese Nachbesserung im Schulgesetz verdient ein
lautes Bravo. Dies aber fällt schon leiser aus bei der zweiten,
dadurch notwendigen Nachsteuerung. Schulministerin Sylvia Löhrmann
verlagert die Verantwortung für Klassenrichtzahl und Eingangsklassen
in die Kommunen. Die sollen sich gegebenenfalls künftig die Hände
schmutzig machen, wenn erneut Probleme auftauchen. Dabei sind sie
allein für die äußeren Schulangelegenheiten zuständig, während das
Land die Verantwortung für Klassenfrequenz und die ausreichende
Lehrpersonalausstattung trägt. Man darf gespannt sein, wie lange das
gutgehen wird. Löhrmanns Zusage, Lehrern Qualifizierungsmaßnahmen in
sonderpädagogischer Förderung zukommen zu lassen, zeigt ein weiteres
Problem auf. Es fehlt an Fachpersonal, mit dem eine gelingende
inklusive Schule organisiert erfolgreich arbeiten kann. Mikätzchen
reichen für Sonderpädagogik nicht aus.

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