Nur Transparenz verhilft Verbrauchern gegenüber
Unternehmen zu etwas mehr Waffengleichheit. Deshalb ist die
Initiative zur öffentlichen Nennung von Tricksern und Täuschern in
der Lebensmittelindustrie richtig. Die Wirtschaft klagt zu Unrecht
über einen Internetpranger. Wer die Kunden nicht hinters Licht führt,
hat hier nichts zu befürchten. Bei allem Fortschritt für die
Konsumenten werden im Kampf gegen irreführende Produktwerbung nicht
alle Probleme beseitigt. Viele Hersteller erwecken auf ganz legale
Weise einen falschen Eindruck bei den Konsumenten. Hier sollten in
der Lebensmittelgesetzgebung Abgrenzungen vorgenommen werden, die dem
Erwartungsmuster einer großen Mehrheit der Kunden entspricht. Sind
auf der Joghurt-Verpackung beispielsweise Erdbeeren abgebildet,
sollte der Anteil dieser Früchte auch zwingend nennenswert hoch sein.
Ebenso darf der Kunde in Kalbswürstchen schon mehrheitlich Fleisch
dieses Tieres erwarten. Ein bis ins letzte Detail gehender
Regelungsbedarf besteht indessen nicht. Das Klarheitsportal ist ein
guter Anfang, dem weitere Transparenzinitiativen folgen müssen. Wer
genug weiß, kann richtige Entscheidungen treffen und sich für dieses
oder jenes Angebot entscheiden. Den Rest besorgt der Markt.
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