Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Nordkoreas Diktator verspricht Wandel Hinhören JOHANN VOLLMER

Er ist noch immer der große Unbekannte unter den
Diktatoren der Welt. Von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, Sohn und
Nachfolger des von vielen Beobachtern als wahnsinnig eingestuften
Diktators Kim Jong Il, ist nicht viel mehr bekannt als seine Vorliebe
für gutes Essen und amerikanische Action-Filme. Was also soll man
davon halten, wenn dieser junge Despot, dessen genaues Alter
ebenfalls unbekannt ist, nach gerade mal einem Jahr im Amt eine
radikale Wende seines Landes verspricht? Skepsis ist angebracht.
Schließlich verfolgt Kim Jong Un die väterliche Strategie der
nuklearen Abschreckung weiter und bastelt an der Atombombe. Seine
Neujahrsansprache ist dennoch ein Angebot, das der Westen nicht
ungehört verhallen lassen sollte. Denn bislang haben weder Druck noch
Sanktionen das Land auf den rechten Pfad gebracht. Die wenigen
Diplomaten, die Nordkorea in den vergangenen Jahren besuchen durften,
berichteten von schockierenden Zuständen. Die bettelarme Bevölkerung
kämpft weniger um Freiheit als ums schlichte Überleben. Kim muss
seinen Worten nun Taten folgen lassen.

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