Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Öldämpfe in Flugzeugkabinen Dicke Bretter bohren ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Weltweit mehren sich die Zeichen, dass die
Atemluft in Flugzeugen giftige Stoffe enthalten kann, die dort nicht
hingehören. Selbst dem Techniklaien erscheint der Gedanke seltsam,
dass Frischluft für die Kabinen ausgerechnet aus den Triebwerken
abgezapft wird. Zum Problem wird diese Luft vor allem für diejenigen
Menschen, die viel fliegen, besonders für die Piloten und das
Bordpersonal. Eigentlich müssten die Vorkommnisse auf allen
Kontinenten die Flugzeughersteller zum Umdenken bewegen. Es wäre
schon viel gewonnen, wenn ein anderes Schmieröl für die Triebwerke
benutzt würde. Es gibt doch sicher Öle ohne das Nervengift TCP. Doch
die Flugzeug- und Triebwerksbauer stellen sich bisher weitgehend
taub. Dass Boeing die neuen Flugzeuge mit einer anderen Belüftung
ausstattet, lässt aber darauf schließen, dass die Unbekümmertheit
vorgetäuscht ist. Für die Politik geht es wie so oft in Umweltfragen
darum, ganz dicke Bretter zu bohren, ähnlich wie einst beim Asbest
oder den militärischen Radaranlagen. Die Bundesregierung sollte bei
diesem Thema nicht blockieren, sondern aufklären.

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