Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Polizeifahndung über das soziale Netzwerk Facebook Hetzjagd im Netz vermeiden MATTHIAS BUNGEROTH

Die Verlockungen sind groß: Mehr als 22
Millionen Mitglieder zählt das soziale Netzwerk Facebook in
Deutschland. Auch wenn darunter viele Firmen sind, ist dies ein
riesiges Reservoir an Menschen, die den Polizeibehörden bei der
Fahndung nach Straftätern behilflich sein könnten. Doch in der
enormen Durchdringung der Gesellschaft, die die sozialen Netzwerke
erreicht haben, liegt zugleich eine große Gefahr. Das hat der Fall
der elfjährigen Lena, die im März in Emden missbraucht und getötet
worden war, eindringlich bewiesen. Das von Privatleuten ins soziale
Netzwerk Facebook gestellte Foto eines zunächst tatverdächtigen
17-Jährigen löste eine Hetzjagd nach dem jungen Mann aus, die sich
nicht wiederholen darf. Die Innenminister von Bund und Ländern tragen
eine große Verantwortung, wenn sie ab dem 1. Juni bei ihrer Konferenz
über die Nutzung von Facebook bei der Fahndung nach Tatverdächtigen
beraten. Die Behörden in Niedersachsen haben hier bereits
Lernfähigkeit bewiesen. Im Sinne des Persönlichkeitsschutzes sollte
der niedersächsische Ansatz restriktiv weiterentwickelt werden.

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