Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Prostitutionsgesetz Der Wunsch nach Aufmerksamkeit Monika Kophal

Wenn es um das Thema Prostitution geht, gehen
die Meinungen weit auseinander – auch in der Politik. Da ist die
konservative Union, die das Prostitutionsgesetz verschärfen will.
Etwa, indem das Mindestalter auf 21 Jahre angehoben wird. Natürlich
nur, um die Frauen zu schützen, wie die Unions-Fraktionsvize im
Bundestag Nadine Schön betont. Bundesfamilienministerin Manuela
Schwesig von der SPD hingegen warnt vor zu vielen Regelungen, denn
dadurch könnten die jungen Frauen erst recht in die Kriminalität
gedrängt werden. Einigen konnte man sich auf das Verbot von
„menschenunwürdigem“ Flatrate-Sex. Es ist mehr als sinnvoll, dass die
Politik ein wachsames Auge auf die Branche der Prostitution hat.
Nicht nur, um schwarze Schafe zu finden, die viel Unheil anrichten,
sondern auch, um die Belange der Frauen wahrzunehmen. Die
Forderung nach einer Altersgrenze hat jedoch nichts damit zu tun.
Weder wird jemand dadurch geschützt, noch verschafft sie mehr
Toleranz für den Beruf. Es klingt eher, als ob mancher Politiker
Aufmerksamkeit braucht, anstatt sie anderen Menschen geben zu wollen.

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