Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Rechnungshofbericht zum Duisburger Landesarchiv Kriminelle Machenschaften PETER JANSEN, DÜSSELDORF

Der Sonderbericht des Landesrechnungshofs zu der
geplanten Errichtung eines neuen Landesarchivs im Duisburger Hafen
ist eine schallende Ohrfeige für die Geschäftsführung des
landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB) und die
aufsichtführende damalige Staatskanzlei unter Staatssekretär
Hans-Heinrich Große-Brockhoff (CDU). Was die Rechnungsprüfer an
Ungereimtheiten, Versäumnissen und Fehlentscheidungen auflisten,
verschlägt einem die Sprache. Man mag kaum glauben, dass derartige
Zustände in einem Betrieb des Landes möglich sind. Da wurde auf
Wirtschaftlichkeitsberechnungen verzichtet, Warnungen wurden in den
Wind geschlagen, Hinweise auf günstigere Varianten missachtet. Der
angerichtete Schaden ist entsprechend, die Kosten explodierten. Es
ist nicht vorstellbar, dass ein derartiges Mismanagement
ausschließlich die Folge von Schlampigkeit, Gleichgültigkeit und
Unfähigkeit ist. Der Verdacht drängt sich auf, dass es hier um
kriminelle Machenschaften geht, dass Schmiergelder geflossen sind.
Staatsanwälte und der Parlamentarische Untersuchungsaussschuss haben
noch viel aufzuklären.

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