Das, was in den letzten Tagen in der FDP
geschah, wirkt wie der berühmte Sturm im Wasserglas. Oder wie ein
Revolutiönchen. Da gab es hinter den Kulissen ein Hauen und Stechen –
und dann wird lediglich der Vorsitzende ausgetauscht. Das ist
enttäuschend und das wird der Partei vermutlich nicht ausreichen. Zu
aufgewühlt ist die Basis. Nicht nur der NRW-Landesverband hatte sich
mehr Aufbruch versprochen. Kritisiert wird in NRW beispielsweise auch
Fraktionschefin Birgit Homburger. Und auch Wirtschaftsminister Rainer
Brüderle, der mit dem Projekt Ausstieg aus der Kernenergie hadert,
ist mittlerweile etlichen Liberalen ein Dorn im Auge. Philipp Rösler
hat erst einmal darauf verzichtet, seinen Machtanspruch in knallharte
Entscheidungen umzumünzen. Bisher kommt der Aufbruch in der FDP auf
zu leisen Sohlen daher. Allerdings hat Rösler gestern ein Versprechen
in die Welt gesetzt. Er hat versprochen, personell und inhaltlich
noch weitere Änderungen durchzusetzen. Daran wird der Hannoveraner zu
messen sein. Die Konfrontation mit den Beharrungskräften in der FDP
wird für den Neuen unausweichlich sein. Kämpfe wird es geben. Ob mit
Brüderle oder mit dem auf einmal hochgelobten Westerwelle. Röslers
echte Bewährungsprobe kommt erst noch.
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