Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Schwierigkeiten der privaten Altersvorsorge Rechnung mit vielen Unbekannten MATTHIAS BUNGEROTH

Nur in einem Punkt sind sich die Experten einig:
Ohne eine private Absicherung der Altersvorsorge droht vielen
Menschen der Absturz in die Altersarmut, wenn sie das Rentenalter
erreichen. Doch mit welchen Konzepten die Sicherung des
Lebensstandards am besten zu erreichen ist, darüber gehen die
Meinungen auseinander. Logisch, dass die Versicherer nicht den
Verkauf ihrer Produkte konterkarieren und die
Kapitallebensversicherung nach wie vor als eine Vorsorgeform
bezeichnen, die eine hohe Attraktivität hat. Doch die
Expertenstimmen, die angesichts des sinkenden Zinsniveaus hier
warnen, sollten nicht ungehört verhallen. Wer einen solchen Vertrag
etwa abschließt, um damit eine Hypothek abzusichern, kann mit diesem
Konzept schnell Schiffbruch erleiden. Die private Altersvorsorge ist
immer mehr zu einer Rechnung mit vielen Unbekannten geworden. Die
Flucht in Aktien birgt für den Normalverbraucher ein hohes Risiko.
Selbst der gute Ruf der Immobilie erhält erste Kratzer. Denn ihr Wert
steigt Experten zufolge lediglich dann, wenn die Bevölkerungszahl und
auch die Nettolöhne im Land wachsen. Beides ist zurzeit in
Deutschland nicht der Fall. Einer sollte anfangen, die Zukunft besser
kalkulierbar zu machen: Der Staat ist aufgefordert, eine solidere
Finanzpolitik zu betreiben.

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de