Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Sondereinheit soll Wirtschaftskriminalität bekämpfen Verbrecher in Nadelstreifen Florian Pfitzner, Düsseldorf

Auf den ersten Blick eine tolle Nachricht: Zwei
Ministerien bauen eine Sondereinheit aus, um Wirtschaftskriminelle zu
jagen. Null Toleranz für Verbrecher in Nadelstreifen. So muss das
laufen in NRW. Niemand kann im Sinne der Rechtsstaatlichkeit etwas
dagegen haben, mafiösen Netzwerken die Geldhähne abzudrehen. Gerne
auch über einen neuen Einsatzverband aus Polizei und Steuerfahndung.
In seiner Argumentationslinie bemühte Finanzminister Norbert
Walter-Borjans ein Exempel aus der jüngeren Geschichte. In der Tat
hat ein Buchprüfer den Gangsterboss Al Capone überführt, nicht die
Polizei. Ganz neu ist die Zusammenarbeit zwischen Finanz- und
Innenministerium jedoch nicht. Beide strengen sich bereits eine Weile
an, um das Gemeinwesen vor der organisierten Kriminalität zu schützen
– mit mäßigem Erfolg. Derzeit geht es bei den konkret laufenden
Ermittlungen um versuchte Steuerhinterziehung in Höhe von rund 460
Millionen Euro. Das ist nicht viel.

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