Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Steinbrücks Einnahmen Transparenz ist gefragt CARSTEN HEIL

So ist das Leben. Wer ganz hoch hinauswill, muss
einen ganz besonderen Maßstab an sich anlegen lassen. Das sind die
Schattenseiten der Macht. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück gehört
zu den Topverdienern unter den Bundestagsabgeordneten. Natürlich
meinen es seine Kritiker aus der Koalition nicht gut mit ihm, wenn
sie ihn wegen der hohen Einnahmen angreifen. Natürlich wollen sie
Steinbrücks Integrität in Frage stellen. Das ist Wahlkampf. Aber wenn
Steinbrück genau das nun bissig kritisiert, wirkt das unsouverän.
Steinbrück wird wegen der Klarheit seiner Worte geschätzt, wegen
seines Mutes zur Attacke gefürchtet und wegen seiner geradlinigen Art
bewundert. Das alles kann er unter Beweis stellen, wenn er jetzt
seine Einnahmen offenlegt. Der SPD-Politiker Norbert Gansel
(Ex-Bundestagsabgeordneter und Kieler Ex-Oberbürgermeister) hat das
schon vor Jahren mit seinen Einnahmen gemacht. Nicht zu seinem
Schaden. Der Bielefelder Günter Garbrecht macht das ebenfalls. Wenn
Steinbrück sich weiter ziert, bleibt immer der Verdacht, es gäbe
etwas zu verbergen. Ungerecht, aber so ist das Leben.

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