Gerne wird in unserem Lande ein großes Bohei um
das sogenannte Steuergeheimnis gemacht. Über Verfahren, in denen das
Steuergeheimnis tangiert ist, berichten Polizei und
Staatsanwaltschaften nicht. Offensichtlich ein Popanz, denn nun ist
herausgekommen, dass unzählige Beamte dank der modernen
Datenverarbeitung Einsicht in die Steuerakte eines Steuerzahlers
nehmen können. Mehr als 1.000 sollen es im Fall des inhaftierten
Promi-Steuersünders Uli Hoeneß sein, nach anderen Informationen sogar
fast 3.000. Die Staatsanwaltschaft hat es jetzt aufgegeben, zu
ermitteln, wer die undichte Stelle im Steuerfall Hoeneß gewesen sein
könnte. Da ist die Versuchung groß, in spektakulären Steuerfällen
kurz in den Computer zu sehen, um ein Informationshonorar
einzustreichen. Von einem Steuer-„Geheimnis“ kann nicht mehr die Rede
sein. Was besonders betrübt: Niemand kann sich dagegen wehren, in den
Computern der Finanzverwaltung zu landen.
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