In keinem anderen Bereich der Wirtschaft
bekommen Kunden die Folgen eines Streiks so unmittelbar zu spüren wie
im Verkehr. Das zeigen die Ausstände bei der Bahn, im Nahverkehr oder
eben bei den Fluggesellschaften. Für die vom Ausstand betroffenen
Betriebe ist der Schaden deshalb besonders groß. Die Lufthansa
treffen nicht nur der Ausfall der Flüge und die damit verbundenen
wirtschaftlichen Verluste. Darüber hinaus erleidet das Unternehmen
einen erheblichen Imageschaden. Gerade Passagiere auf langen Strecken
werden sich bei der nächsten Reise zweimal überlegen, ob sie beim
Kranich einchecken. Beiden Tarifparteien nutzt der Arbeitskampf auf
dem Rücken der Fluggäste nichts. Zwar können die Flugbegleiter ihre
Muskeln spielen lassen und die Lufthansa über kurz oder lang wieder
an den Verhandlungstisch zwingen. Doch ändern selbst weitere
Zugeständnisse wenig an den Rahmenbedingungen im Luftverkehr. Hohe
Spritpreise und ein heftiger Wettbewerb mit Billiglinien auf der
einen Seite sowie den staatlich geförderten Langstreckenanbietern aus
dem arabischen Raum auf der anderen Seite setzen die Lufthansa unter
einen permanenten Kostendruck. Da muss auch das Personal am Ende
einen Beitrag leisten. Gleichwohl ist der Ärger der Beschäftigten
über das Unternehmen zu Recht groß. Nach jahrelangen Nullrunden ist
eine deutliche Lohnerhöhung angemessen. Und die sich stetig
verschlechternden Arbeitsbedingungen des Kabinenpersonals zeugen von
einer gewissen Geringschätzung ihrer Leistung durch den Arbeitgeber.
Auch dies trägt zur Kampfbereitschaft der Flugbegleiter bei. Trotzdem
bleibt am Ende nur ein Schritt beider Seiten aufeinander zu. Je
schneller er gegangen wird, desto besser für alle Beteiligten, vor
allem für die Kunden, die vergeblich auf ihren Transport durch die
Luft warten müssen.
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