Eine gute Arbeit befriedigt, eine schlechte
macht krank. Letztere ist auf dem Vormarsch, wie die wachsende Zahl
von psychischen Problemen und Arbeitsausfällen zeigt. Die Arbeitgeber
müssen umdenken, schon aus Eigeninteresse heraus. Der Druck auf die
Arbeitnehmer wächst in vielen Betrieben stetig an. Dazu kommen noch
die Schattenseiten der digitalen Welt. Ständige Verfügbarkeit gehört
oft zum guten Ton im Unternehmen, selbst an den Wochenenden. Immer
häufiger sind die Beschäftigten dem nicht mehr gewachsen.
Überforderung, Stress, Angst vor dem Verlust der Stelle,
Versagensgefühle und Depressionen sind die Folge. Die Begründung für
die wachsende Zahl der Aufgaben ist oft gleich. Der harte globale
Wettbewerb zwingt danach zu mehr Effizienz. Wollen die Firmen
mithalten, müssen sie die Kosten immer weiter senken. Das bedeutet am
Ende mehr Arbeit in der gleichen Zeit. Auf die Bedürfnisse der
Beschäftigten wird dabei oft keine Rücksicht genommen. Einige
Unternehmen haben die Zeichen der Zeit allerdings erkannt und bemühen
sich um Besserung. Sie sollten anderen als Beispiel dienen. Denn wer
seine Leute verheizt, bekommt früher oder später dafür eine Rechnung
präsentiert. Entweder heuern gute Leute lieber anderswo an, oder sie
fallen krankheitsbedingt aus. Angesichts des absehbaren Mangels an
Fachkräften ist das eine geradezu fahrlässige Verschwendung von
tüchtigen Arbeitskräften. Doch dort, wo Beschäftigte leicht ersetzbar
sind, wird diese Logik nicht verfangen. Hier ist der Gesetzgeber
gefragt, der die Arbeitnehmer vor der vergleichsweise jungen Form der
Ausbeutung schützen muss. Das ist im Interesse der Gesellschaft.
Schließlich werden Kranke und Frührentner am Ende von allen
finanziert, nicht von den Firmen, deretwegen sie in diese Lage
geraten sind.
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