Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Stress-Studie der Techniker-Krankenkasse Mehr Egoismus tut not Martin fröhlich

Psychische Belastungen mutieren zur
Volkskrankheit. Die Rekordzahl der daraus resultierenden
Frühverrentungen belegt dies. Und irgendwie ist es uns allen
vertraut, dieses Gefühl von „Es wird alles zu viel“. Die Studie der
Techniker-Krankenkasse zeigt dabei, dass eine eindimensionale
Betrachtung fehlgeht. Es ist nicht nur die Arbeitsbelastung, an der
mehr und mehr Menschen scheitern. Das gefühlt zentnerschwere Paket
des gesamten Alltags überfordert viele. Sofort werden Forderungen an
Staat, Arbeitgeber, Krankenkassen und Ärzte laut. Eine Adresse wird
häufig übersehen: Sie. Oder besser: Wir alle. Wenn die Diagnose
Burn-out, Depression oder Angststörung steht, ist es für den frühen
ersten Schritt längst zu spät. Der Erste, dem auffallen sollte, dass
die Alltagslast zu schwer wird, ist der, der sie trägt. Doch wir sind
gefangen in den täglichen Pflichten, den Ansprüchen an uns selbst in
Beruf und Familie. Wir sollten uns mehr Mut gönnen. Mut zu sagen:
Heute nicht. Jetzt nicht. Diesmal nicht. Wer bereit ist, eigene
Grenzen zu akzeptieren, erliegt nicht mehr der fatalen
Selbstüberschätzung, zu allem verpflichtet zu sein. Die größte
Verantwortung für die eigene Gesundheit trägt jeder selbst. Wer den
Mut zum Nein mit einem Freizeitventil zum Ausgleich des Alltagsdrucks
kombiniert, hat ein Bollwerk gegen Überlastung geschaffen. Diese Art
von Egoismus ist lebensnotwendig.

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