Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Studie zu Mietkosten und Armutsrisiko Konsequenzen überfällig SANDRA SPIEKER

Jeden Monatsanfang das Gleiche: Die Miete ist
fällig. Für die meisten Haushalte ist sie der größte feste
Ausgabenposten. Und für viele eine enorme Belastung. Explodierende
Mietpreise, Wohnungsnot: Probleme, die immer wieder diskutiert
werden, aber eine Lösung scheint immer noch weit entfernt. 250.000
Mietwohnungen fehlen in Groß- und Universitätsstädten, sagt der
Mieterbund. Die Mietpreise sind in deutschen Großstädten zwischen
2008 und 2012 um mehr als zehn Prozent gestiegen. Wenn dann noch die
Kosten für eine energetische Sanierung aufgeschlagen werden, werden
vor allem sozial Schwächere verdrängt. Konsequenzen: längst
überfällig. Letzter Lösungsansatz war die Mietpreisbremse. Länder
sollten ermächtigt werden, in Gebieten mit Wohnraummangel bei
Neuvermietungen nur noch Erhöhungen bis zehn Prozent im Vergleich zur
ortsüblichen Miete zuzulassen. Von der Mietpreisbremse will die Union
nun nichts mehr wissen, obwohl sie in ihrem Wahlprogramm steht.
Immerhin: Bei bestehenden Mietverhältnissen darf seit Mai die Miete
nur noch um maximal 15 Prozent in drei Jahren erhöht werden. Das
ändert nichts daran, dass das Auseinanderdriften von reichen und
abgehängten Nachbarschaften weiter voranschreitet.

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Weitere Informationen unter:
http://