Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Transparenz und Qualität in der Krankenhaushygiene Patienten am Katzentisch PETER STUCKHARD

Der Gemeinsame Bundesausschuss, dieses
unauffällige, mächtige und nur vom Bundesgesundheitsministerium
locker kontrollierte Gremium, versagt gerade vor den Ansprüchen des
modernen Gesundheitswesens. Stattdessen wird fröhlich gemauschelt.
Leistungsanbieter und Krankenkassen einigen sich augenzwinkernd gegen
die – womöglich teuren – Interessen der Patienten, die dort ohne
Stimmrecht nur am Katzentisch sitzen. Zugegeben: Der Begriff
Krankenhausinfektion bedeutet nicht automatisch, dass ein kausaler
Zusammenhang zwischen der medizinischen Krankenhausbehandlung und dem
Auftreten einer Infektion existiert. Sie kann – und das bestimmt das
Denken des Gremiums – sektorübergreifend sein. Das heißt: Der Patient
kann die Infektion aus dem Altenheim oder dem Wartezimmer des
Hausarztes in die Klinik einschleppen. Daraus abzuleiten, wie es der
Bundesausschuss tut, dass Infektionen nach schwierigen und riskanten
Operationen wie zum Beispiel dem Einsetzen künstlicher Hüft- oder
Kniegelenke komplett ausgeblendet werden, ist geradezu abenteuerlich.
Die Hygiene ist ein Qualitätsmerkmal für Krankenhäuser, das im
Wettbewerb den Ausschlag geben kann. Hier ist Transparenz gefordert,
die nicht auf dem Altar von Lobbyinteressen geopfert werden darf.

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