Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Urteil im Walfang-Prozess Wichtiger erster Schritt Leonie Molls

Das wurde auch langsam Zeit. Japan muss ab
sofort jegliches Töten von Walen in der Antarktis unter dem
Deckmantel der Forschung einstellen. Alle Genehmigungen und Lizenzen,
die im Rahmen eines Abkommens über die Jagd zu wissenschaftlichen
Zwecken vergeben wurden, müssen zurückgezogen werden, hat das Gericht
entschieden. Neue Genehmigungen dürfen nicht erteilt werden. Damit
sollte der grausamen Jagd in der Antarktis ein Ende bereitet worden
sein. Die japanische Fischindustrie kann sich nicht weiter auf Kosten
der Natur bereichern – sofern die Japaner nicht ein anderes
Schlupfloch finden. Das Verbot ist ein ganz wichtiger erster Schritt.
Aber es gibt noch viel zu tun. Nicht nur der Walfang stellt eine
Gefahr für die Meeressäuger dar. Auch die Verschmutzung der Weltmeere
ist ein entscheidendes Problem. Durch die Überfischung der Gewässer
wird den Tieren außerdem langfristig die Nahrungsgrundlage entzogen.
Etwa 300.000 Wale, Tümmler und Delfine sterben jedes Jahr als Beifang
in Schleppnetzen und anderen Fanggeräten. Hoffentlich hat das Urteil
des UN-Gerichts in Den Haag Signalwirkung für andere internationale
Vereinbarungen zum Schutz der Biodiversität. Denn es muss noch viel
passieren, wenn die Vielfalt in den Ozeanen erhalten werden soll.

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