Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar USA beginnen Aufklärungsflüge über Syrien Gratwanderung im Terrorkampf MATTHIAS BUNGEROTH

Man kann sich in der Weltpolitik seine
Aktionsfelder nicht immer aussuchen – getreu dieser Erkenntnis hat
US-Präsident Barack Obama den Weg für Aufklärungsflüge über Syrien
frei gemacht. Wie eine Krake weitet die Terrorgruppe Islamischer
Staat (IS) ihren Machtbereich im Nahen Osten aus und macht dabei auch
in dem Mittelmeerland nicht halt, dessen Staatschef Baschar al Assad
noch ist. Obamas ausgeweiteter Kampf gegen den IS-Terror wird
spätestens seit dem Winkelzug des syrischen Außenministers zu einer
machtpolitischen Gratwanderung. Dieser bezeichnete Luftattacken der
US-Militärs nach dem Vorbild im Nordirak als durchaus willkommen –
soweit sie mit dem Regime des syrischen Staatspräsidenten abgestimmt
seien. Ein diplomatischer Kniff, der das Assad-Regime durch die
Hintertür in der Weltpolitik wieder salonfähig machen und ihm damit
innenpolitisch wieder mehr Stabilität verleihen soll. Obama wird das
auf jeden Fall vermeiden wollen und tut auch gut daran. Mit Assad ist
eine dauerhafte Befriedung Syriens nicht vorstellbar. Doch neben den
USA haben auch die europäischen Mitglieder der NATO inklusive der
Türkei ein vitales Interesse daran, dass sich der IS-Terror von
Vorderasien nicht weiter Richtung Westen ausbreitet. Ein Ziel, das
die USA zur Not mit Waffengewalt durchsetzen werden. Der Sprache der
IS-Terroristen.

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