Fast 20 Jahre lag die unscheinbare Pantex-Fabrik
im texanischen Amarillo in einer weiträumig abgesperrten Tabuzone.
Jetzt durfte die Welt zusehen, als ein monströses Relikt aus dem
Kalten Krieg endgültig aus dem Verkehr gezogen wurde. Das erklärt
schon fast alles. Das Unschädlichmachen der mit einem unvorstellbaren
Zerstörungspotenzial ausgerüsteten B-53-Atombombe ist vor allem eine
PR-Aktion der Regierung Obama, die sich zumindest rhetorisch einer
künftig atomwaffenfreien Welt verpflichtet fühlt. Das überalterte
Arsenal öffentlichkeitswirksam zu durchforsten und demonstrativ
auszumustern, was schon vor Jahrzehnten jeden taktischen Wert
verloren hat, ist angesichts der Wirklichkeit aber fast schon als
Ablenkungsmanöver zu bezeichnen. Die acht Atommächte USA, Russland,
England, Frankreich, China, Indien, Pakistan und Israel halten
derzeit rund 20.000 atomare Sprengköpfe bereit, 5.000 davon sind
jederzeit einsatzfähig, 2.000 davon in akuter Alarmbereitschaft. Der
kurze Einblick in das nun um ein Exemplar ärmere Horrorkabinett von
Amarillo ändert daran nichts.
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