Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Zahnersatz-Card beim Kaffeeröster Werbegag PETER STUCKHARD

Ein herzlicher Glückwunsch geht an die
Reklame-Abteilung bei Tchibo. Denn Tchibo ist, dieser Kalauer muss in
der Sommerhitze mal erlaubt sein, derzeit in aller Munde. Die
Zahnersatz-Card – welch grandiose Werbe-Idee. Stellen Sie sich vor,
Sie kaufen ein Auto. Als Zubehör ab Werk gibt–s Alufelgen. Nach vier
Wochen bricht wegen eines Materialfehlers ein Rad. Wie würden Sie
reagieren, wenn der Hersteller Sie an seinen Zulieferer auf den
Philippinen verwiese, denn der sei der Garantiegeber? Also gut, der
Vergleich hinkt ein wenig. Es ist immer der Zahnarzt, der für seine
Arbeit wie auch für das verarbeitete Material dem Patienten gegenüber
verantwortlich ist. Die Garantie der Tchibo-Card gilt nur für den
Zahnarzt. So wird ein preiswerter Zahnersatz daraus: Erst wenn der
behandelnde Zahnarzt in Kauf nimmt, vom Patienten für Fehler im
Importprodukt in Anspruch genommen zu werden, dann kann der
Zahnpatient sparen. Es gibt viele Zahnärzte, die schon jetzt mit
Importware arbeiten, weil sie damit durchaus gute Erfahrungen gemacht
haben. Die Suche nach dem Zahnarzt, der die Wirkungen der
Globalisierung nutzt, kann dem Patienten allerdings niemand abnehmen.
Auch nicht die Tchibo-Card, die sich deshalb als Werbegag entpuppt.

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