Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu: Steigende Mietkosten Lobbyrepublik Deutschland NICOLE HILLE-PRIEBE

Mieter müssen sich im kommenden Jahr entweder
warm an- oder aber aus den vertrauten vier Wänden ausziehen: Der
jüngste Streich der schwarz-gelben Bundesregierung wird Millionen von
Bürgern ein Loch in die Haushaltskasse reißen, das viele kaum
ausgleichen können. Es fehlt ja schon jetzt an allen Ecken und
Kanten. Dass Hausbesitzer die Kosten für die energetische
Gebäudesanierung auf ihre Mieter abwälzen dürfen, macht aus der
Umverteilungswelle von unten nach oben einen Tsunami und ist Teil
eines Paradigmenwechsels im bisherigen Mietrecht – das den
Eigentümern schon lange ein Dorn im Auge ist. In der Lobbyrepublik
Deutschland war es also nur eine Frage der Zeit, bis aus Mietern
Goldesel gemacht werden. 20.000 Euro kommen für ein neues Dach und
neue Fenster schnell zusammen. Doch wurden Eigentümer früher mit der
steuerlichen Absetzbarkeit von Investitionen oder anderen
Subventionen gelockt, will die Regierungskoalition die Kosten für die
staatlich verordnete Sanierung in Zukunft auf die Mieter abschieben –
und damit auf Millionen von Bürgern, die finanziell ohnehin mit dem
Rücken zur Wand stehen. Klimaschutz ist wichtig, muss aber für alle
bezahlbar bleiben.

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