Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zum Thema FDP vor dem Dreikönigstreffen Westerwelles Tage sind gezählt JAAN-OLE BEHRENDS

Es ist schon sonderbar und sollte alle Freunde
der FDP in höchstem Maße alarmieren. Wenn erstens der politische
Gegner – die CDU-Vorsitzende und Kanzlerin Angela Merkel sowie
CSU-Chef Horst Seehofer – dem schwer angeschlagenen FDP-Chef Guido
Westerwelle beispringen, muss der in höchsten Nöten sein. Zumal jeder
weiß, dass solche gut gemeinten Hilfen von der falschen Seite in der
Politik eher kontraproduktiv wirken. Wenn zweitens die alte Garde der
Liberalen – Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger –
sich zwar zur Lage der Partei äußert, sich aber nicht ohne Wenn und
Aber hinter Westerwelle stellt, sondern vielmehr die Stärken des
innerparteilichen Konkurrenten Christian Lindner lobt, wird klar: Der
Vorsitzende hat viel Rückhalt verloren. Viele Liberale setzen auf
eine gute Rede des Vorsitzenden beim bevorstehenden
Dreikönigstreffen. Doch eine Rede hat noch nie einen politisch
dahinsiechenden Parteivorsitzenden gerettet. Nur Aufschub kann
Westerwelle sich verschaffen und dann hoffen, dass die Wahlen besser
laufen als die Umfragen. Aber seine Tage sind gezählt.

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