Im Wohngeld ist seit 2009 ein Heizkostenzuschuss
enthalten: von 24 Euro für einen Ein-Personen- bis zu 49 Euro für
einen Fünf-und-mehr-Personen-Haushalt. Fachleute sagen, dass davon
rund 20 Prozent der Heizkosten bezahlt werden konnten. Nicht mehr das
Wohngeld kürzen, aber diesen Zuschuss streichen will jetzt die
Bundesregierung, um wenigstens 100 Millionen Euro pro Jahr
einzusparen. Wegen niedrigerer Energiepreise mag die Streichung
vorübergehend verschmerzbar sein. Aber was ist, wenn Öl und Gas –
erwartbar – wieder richtig teuer werden? Die Förderung nach
Kassenlage im Bundeshaushalt führt nur zu finanziellen
Verschiebebahnhöfen. Das Nachsehen haben dann doch wieder die
Kommunen. Sie müssen denen finanziell unter die Arme greifen, die
ihre Miete, egal ob Kalt- oder Warmmiete, nicht bezahlen können. Im
Extremfall müssen sie Obdachlose unentgeltlich in städtischen
Wohnungen unterbringen: Jeder hat ein Recht auf ein Dach über dem
Kopf. Statt einfach die Kopfpauschalen bei den Heizkosten zu kappen,
könnte die Bundesregierung intelligenter sparen: Zu jeder Wohnung
gibt es heute einen Energieausweis. Würden effektiv beheizte
Wohnungen prozentual besser gefördert, würden – Einspareffekt! – die
Mieter mit den Füßen abstimmen, und dem Klima würde geholfen.
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