Bundespräsident Joachim Gauck hat ungeachtet der
aktuellen politischen Differenzen Europas mit Russland die besondere
Opferrolle der sowjetischen Kriegsgefangenen im zweiten Weltkrieg
gewürdigt. „Auch wenn wir uns in den vergangenen Jahrzehnten sehr
intensiv mit der NS-Zeit auseinandergesetzt haben, so gab es doch
Gruppen von Opfern, deren Schicksal gewissermaßen im
Erinnerungsschatten lag – die sowjetischen Kriegsgefangenen sind eine
solche Gruppe. Ich möchte am Mittwoch an sie erinnern“, sagte Gauck
der in Bielefeld erscheinenden „Neuen Westfälischen“
(Mittwochausgabe) aus Anlass seines Besuchs in Schloß
Holte-Stukenbrock. In dem ostwestfälischen Ort ruhen auf dem Gelände
des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers „Stalag 326“ die sterblichen
Überreste von geschätzt 65000 Opfern der nationalsozialistischen
Terror-Herrschaft. „Der 70. Jahrestag ist für mich Anlass, an den
Beitrag der Alliierten für die Befreiung vom Nationalsozialismus zu
erinnern“, sagte Gauck der Zeitung weiter. Beim Gedenken in dieser
Woche gehe es vor allem um die Rolle der sowjetischen Soldaten.
„Deswegen besuche ich am 6. Mai einen Ort, an dem sehr viele
sowjetische Soldaten gefangen waren, gelitten haben und zu Tode
gebracht wurden: Die Gedenkstätte Schloß Holte-Stukenbrock bei
Bielefeld.“
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