Neue Westfälische (Bielefeld): Medizinische Fachkräfte für Schulen gefordert Inklusion mit Abstrichen Carolin Nieder-Entgelmeier

Lehrer sollen Wissen und Werte vermitteln,
unterrichten und erziehen, Radikalisierungen erkennen und
Medienkompetenz vermitteln, Flüchtlinge integrieren und behinderte
und nicht behinderte Schüler gemeinsam unterrichten. Die Liste der
Aufgaben und Anforderungen, die Staat und Gesellschaft an Lehrer
stellen, lässt sich endlos fortführen. Eine der größten
Herausforderungen, die Lehrer derzeit bewältigen, ist die Inklusion.
Ein großer Begriff für Zugehörigkeit, die dann erreicht ist, wenn
jeder Mensch, ob mit oder ohne Behinderung, überall dabei sein kann,
also auch in der Schule in der Nachbarschaft. Mit der Umsetzung der
Inklusion an Schulen wird behinderten Schülern die Teilhabe am
Schulalltag außerhalb von Förderschulen ermöglicht. Das führt neben
dem rasanten Abbau von Förderschulen vor allem zu Überforderung in
den Schulen, die erst seit Kurzem inklusiv arbeiten. Darunter leiden
jedoch nicht nur Lehrer, sondern auch Schüler und Eltern. Mitunter
ist der Leidensdruck so hoch, dass Lehrer auf Bitten von Eltern und
Schülern die medizinische Versorgung von kranken Kindern und
Jugendlichen übernehmen, obwohl sie dafür nicht ausgebildet wurden.
Der Wille, Inklusion zu ermöglichen, ist groß, doch die
Rechtssicherheit fehlt. Insbesondere bei der Abgabe von Medikamenten
können Fehler schwerwiegende Folgen haben, für die im Zweifel Lehrer
zur Rechenschaft gezogen werden. Zur Umsetzung der Inklusion gehört
deshalb zwingend die Bereitstellung von medizinischem Fachpersonal.
Andernfalls ist ein sicherer und angstfreier Unterricht für Lehrer
nicht zu gewährleisten. Profitieren würden davon übrigens alle
Schüler, denn auch bei Schülern ohne klassischen Förderbedarf steigt
die Zahl mit chronischen Erkrankungen oder Problemen wie Übergewicht,
die Schulgesundheitsfachkräfte mit Präventionsangeboten zumindest
eindämmen können.

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