Neue Westfälische (Bielefeld): Mord an Höxteraner Fotografin Anja Niedringhaus Wunsch entsprochen Dirk-Ulrich Brüggemann

Das Oberste Gericht Afghanistans hat die
Todesstrafe gegen den Mörder der Fotojournalistin Anja Niedringhaus
aus Höxter in eine 20-jährige Haftstrafe umgewandelt. Der Polizist
hatte die 48-Jährige vor fast einem Jahr an einem Kontrollpunkt
erschossen. Mit dieser Änderung des Urteils haben die Kabuler Richter
in der Revisionsverhandlung auch einem Wunsch der Familie der
AP-Redakteurin entsprochen, die sich während des Prozesses bereits
gegen die drohende Verhängung der Todesstrafe für den Täter
ausgesprochen hatte und diese Entscheidung der afghanischen Regierung
auch mitgeteilt hat. Mit ziemlicher Sicherheit wäre die Todesstrafe
auch nicht im Sinne der Pulitzerpreisträgerin Anja Niedringhaus
gewesen. Ihre dokumentarische Arbeit mit der Kamera hat Anja
Niedringhaus zur Pazifistin gemacht. Sie machte menschliche Tragödien
sichtbar. „Mit Panzern löst man keine Probleme“, hat sie in einem
Interview gesagt. Und sie hat recht.

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