Dass sich die AfD wenige Tage nach der Wahl 
spaltet, dürfte manchem Kritiker ein hämisches Grinsen entlocken. 
Dabei ist der Streit in der Partei der Radikalen weder überraschend 
noch ein Grund zur Erleichterung. Frauke Petry hat immer behauptet, 
Vertreterin eines bürgerlichen Flügels zu sein. Aber es darf 
bezweifelt werden, ob es diese gemäßigten Stimmen innerhalb der AfD 
überhaupt gibt. Vor allem aber ist die bisherige Parteichefin eines 
sicher nicht: harmlos. Unter ihrer Führung entwickelte sich die 
Partei zu einer gefährlichen Gruppe von Hetzern, die ihre ganze Kraft
darauf verwendet, Menschenrechte mit Füßen zu treten. Wenn Petry 
jetzt ihren Kindern nicht mehr in die Augen sehen kann, falls sie 
Mitglied dieser Gruppe bleibt, stellt sich doch die Frage, wie sie 
das in den vergangenen zwei Jahren geschafft hat. Jahre, in denen 
Petry selbst den Begriff des „völkischen“ wieder salonfähig machen 
wollte, während Björn Höcke die Opfer des Holocausts verunglimpfte. 
Petry hat es auch nicht gestört, mit der AfD in den Bundestag 
einzuziehen – nach einem islam- und frauenfeindlichen Wahlkampf. 
Welche Ziele sie gerade jetzt mit der Loslösung von der Partei 
verfolgt, bleibt unklar. Petrys Moralvorstellungen und Weltansichten 
sind aber mehr als deutlich geworden. Die demokratischen Parteien 
dürfen sich von diesem Manöver nicht ablenken lassen. Die AfD bleibt 
gefährlich.
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