Die NRW-CDU steht vor der Qual der Wahl. Sie
muss sich entscheiden, wem sie die Führung der Partei zutraut, und
das bis Ende Oktober, damit der neue Vorsitzende beste Chancen hat,
auf dem Bundesparteitag im November zum Vize der Gesamtpartei gewählt
zu werden. Mit Andreas Krautscheid, Armin Laschet und Norbert Röttgen
stehen drei Männer zur Wahl, die sich inhaltlich nicht groß
unterscheiden. Alle Drei sind um die 50 Jahre alt, kommen aus dem
Rheinland und stehen für eine weltoffene, moderne, eher an
städtischen Milieus orientierte Partei. Dabei gilt Laschet als der
Wendigste, der die CDU für neue Bündnispartner öffnet. Krautscheid
ist ein Vertrauter von Jürgen Rüttgers, hat aber im heimischen
Rhein-Sieg-Kreis für eine schwarz-grüne Koalition gesorgt, obwohl ein
Bündnis mit der FDP möglich gewesen wäre. Röttgen ist enger
Vertrauter von Parteichefin und Kanzlerin Angela Merkel. Gegen ihn
spricht, dass er mehr in Berlin unterwegs ist als in NRW und die
Partei einen Chef braucht, der sich im Land auskennt und jederzeit
als Widersacher von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD)
antreten kann. Jetzt überlegt die CDU, ihre Mitglieder zu befragen.
Dass der Liebling der Basis nicht der beste Vorsitzende sein muss,
hat in den 90er Jahren die SPD erfahren.
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