Wie Feiglinge. So stehen große Teile der
deutschen Ärzteschaft nun da. Denn es war eine mutige Entscheidung
die der Gynäkologe Matthias B. vor vier Jahren traf. Er riskierte
Haftstrafe und Reputation um Licht in eine 20 Jahre währende Grauzone
zu bringen. Ein Embryo kann jetzt im Reagenzglas auf Erbkrankheiten
untersucht werden. Das macht Abtreibungen kranker Embryos
überflüssig. Für rund 50 deutsche Paare bedeutet dieses Urteil des
Bundesgerichtshofes viel. Für zahlreiche Kritiker bedeutet es aber
offenbar noch mehr. Es hagelte schnell böse Worte. Von Designerbabys
war die Rede, sogar von Euthanasie. Es steht jedoch außer Frage: Vor
der Schwangerschaft wissen zu wollen, ob das Kind ein Leben lang
leiden oder früh sterben wird, ist nicht damit vergleichbar, ob man
vorher die Haarfarbe wissen will.Wenn Eltern sich nicht dazu in der
Lage fühlen, ein behindertes Kind aufzuziehen, dann liegt es in ihrem
Ermessen sich dagegen zu entscheiden. So war es auch vor diesem
Beschluss. Doch keine Mutter muss nun mehr die Entscheidung treffen,
ein Lebewesen, das sie sich gewünscht hat, das in ihr gewachsen ist,
abzutreiben. Denn dazu wurde sie bisher gezwungen. Von Ärzten, die
einer rechtlichen Debatte aus dem Weg gehen wollten. Wie Feiglinge!
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