Neue Westfälische (Bielefeld): Rente mit 63 Konjunktur gibt Rückendeckung Andrea Frühauf

Die damalige Arbeitsministerin Andrea Nahles
hatte Kritik an der von ihr initiierten Rentenreform als hysterisches
Gejaule abgetan. Damals hatte sie von vielleicht 50.000 Menschen
gesprochen, die ohne Abschläge mit 63 in Rente gehen würden. Dass die
Zahl der Antragsteller allein 2017 eine Viertelmillion übersteigt,
ahnte wohl kaum einer. Aber diese Rekordzahlen zeigen nur eine Seite
der Statistik. Zwar gingen der Wirtschaft gut ausgebildete Fachkräfte
verloren und auch die Rentenkasse wurde belastet. Doch gleichzeitig
stieg auch die Zahl der Beschäftigten, die Beiträge in die
Rentenkasse zahlten, um 6,6 Prozent von Juni 2014 bis Juni 2017. Im
selben Zeitraum ist der Anteil der älteren Arbeitnehmer relativ noch
mehr gestiegen. Bei den 60- bis unter 65-jährigen Beitragszahlern
waren es 20,5 Prozent plus – dank geburtenstarker Jahrgänge und
brummender Konjunktur. Selbst die Zahl der über 65-jährigen
Arbeitnehmer ist um fast 100.000 gewachsen. Die Verluste dürften sich
also für die Rentenkasse in Grenzen halten. Viele Arbeitnehmer
brauchen den vorzeitigen Ausstieg, weil sie mit dem Arbeitstempo, der
wachsenden Belastung und der Digitalisierung nicht mehr Schritt
halten können. Viele Frauen kommen indes nicht auf 45 Beitragsjahre.
Und auch im Ruhrgebiet mit seiner hohen Arbeitslosigkeit gibt es
weniger Antragsteller. Darüber spricht aber kaum einer.

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