Bielefeld. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) 
hat der AfD eine gezielte Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas 
vorgeworfen. In einem Gespräch mit der in Bielefeld erscheinenden 
Neuen Westfälischen (Montagausgabe) sagte Reul, die AfD habe „mit 
ihrer Sprache und mit ihren Aktionen eine gefährliche Stimmung 
angeheizt“. In der Partei gebe es zwei Gruppen, sagte Reul: „Die eine
versucht, gemäßigt zu sein oder sich zumindest so zu geben; die 
andere, die radikale, bestimmt aber den Ton.“ Ihm sei „schleierhaft, 
warum sich die AfD nicht längst von den Höckes getrennt hat“.
   Reul verwies auf den gewaltsamen Tod des Kasseler 
Regierungspräsidenten. „Mit dem Fall Walter Lübcke gab es gerade den 
ersten politisch motivierten Mord von rechts an einem Politiker nach 
dem Zweiten Weltkrieg.“ Das sei „ein neues Phänomen“. Rechter Terror 
sei dagegen „kein neues Phänomen“, erklärte Reul: „Der NSU (der 
sogenannte Nationalsozialistische Untergrund, Anm. d. Red.) ist 
jahrelang mordend durch Deutschland gezogen.“
   Der CDU-Politiker unterschied gegenüber dem Blatt zwischen 
gewalttätigen Straftaten von links und rechts. „Politisch motivierte 
Gewalt von links und rechts sollten nicht gegeneinander aufgerechnet 
werden“, sagte Reul. Solche Gegenüberstellungen seien „völliger 
Quatsch“. Es gehe „um die Qualität der Gewalt – und die hat im 
rechtsradikalen Milieu zuletzt zugenommen“.
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