Im Grund geht es um eine besondere Form der
Gleichberechtigung. Männer in Kindergärten sind nach wie vor absolute
Ausnahme. Nimmt man die weit überwiegend weiblich besetzten Kollegien
der Grundschulen hinzu, scheint der Umgang mit Kindern bis zu zehn
Jahren ein Privileg der Frauen zu sein. Wenn Familienministerin Ute
Schäfer (SPD) dieses groteske Missverhältnis ändern will, wenn sie
mehr Männer für die Arbeit als Erzieher in Kindergärten und -horten
interessieren will, packt sie eine Aufgabe an, bei der es um mehr
geht als um finanzielle Anreize oder Fort- und
Weiterbildungsmaßnahmen. Die gesamte Gesellschaft muss umdenken.
Junge Männer, die als Erzieher arbeiten, sind keine Weicheier, die
sich nicht aus der beschützten Welt der kleinen Kinder herauswagen,
sondern pädagogisch Interessierte und Engagierte, die den Jüngsten
beim Start ins Leben zur Seite stehen. Erst wenn junge Männer, die
sich für die Arbeit als Erzieher entscheiden, nicht mehr angeguckt
werden, als hätten sie als Berufsziel Kosmetiker angegeben, hat
Schäfers Initiative Aussicht auf Erfolg. Nicht weniger wichtig ist
die generelle Aufwertung des Erzieherberufs durch qualifiziertere
Ausbildung und bessere Bezahlung. Das trägt auch dazu bei, das
Ansehen zu steigern und das Interesse von Männern zu wecken.
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