Die Presseerklärung, die Verkehrsminister 
Hendrik Wüst (CDU) gestern im Düsseldorfer Landtag verbreiten ließ, 
konnte mit noch so vielen wohl gewählten Worten den Kern der Sache 
nicht verbergen. In Sachen Sozialticket haben er und die 
Landesregierung eine eklatante Niederlage eingefahren. Und zwar eine 
vermeidbare, weil vorhersehbare. Nicht einmal 0,05 Prozent vom 
Gesamthaushalt des Landes NRW machen die 40 Millionen Euro aus, die 
das Land für die Sozialtickets bereit stellt. In einer Zeit, in der 
die Steuereinnahmen sprudeln und in der Geld für Vieles da ist, für 
mehr Lehrer, für mehr Straßenbau, für mehr Kulturförderung, für 
Unternehmensgründer, sollte ausgerechnet bei den Bedürftigsten 
gespart werden. Oder wie es die ehemalige Piraten-Politikerin 
Katharina Nocun twitterte: „Abgeordnete, die umsonst Bahn fahren, 
schaffen für die Ärmsten das Sozialticket ab. Mein Gott, ist das 
erbärmlich.“ Tagelang hagelte es Kritik von allen Seiten für den 
unsensiblen Plan des Verkehrsministers. Den Protesten ist zu 
verdanken, dass die Landesregierung nun eine Rolle rückwärts 
vollzieht. Verbrämt mit vielen schönen Worten. Manchmal bedarf es 
offenbar gar keiner Abstimmung im Landtag, um der Landesregierung 
eine empfindliche Niederlage beizubringen. Aber Vorsicht! Noch ist 
das Sozialticket nur für das Jahr 2018 gerettet. Für die Befürworter 
des Tickets heißt es deshalb: Dranbleiben!
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