Neue Westfälische (Bielefeld): Sozialwissenschaftler Arno Klönne würdigt das Werk von Hans-Ulrich Wehler

Arno Klönne, pensionierter Professor für
Sozialwissenschaften, würdigt das Werk von Hans-Ulrich Wehler. „De
mortuis – nichts Kritisches?“ Wehler selbst hätte daran keinen
Gefallen“, schrieb Klönne in einem Gastbeitrag für die in Bielefeld
erscheinende Neue Westfälische (Dienstagausgabe). „Seine
Wortmeldungen zum Zeitgeschehen waren oft keineswegs
„wissenschaftlich ausgewogen“, er schätzte den Streit. Das wirkte
gedanklich anregend. Applaudieren musste man ihm nicht, darauf war er
nicht angewiesen. Seine große fachliche Leistung: die Wende weg von
einer in der Altbundesrepublik zunächst immer noch vorherrschenden
Betrachtung der deutschen Geschichte im Kaiserreich und in der
Weimarer Republik in „deutschnationaler“ Sicht und in
„idealistischer“ Methodik. Verdeckt und verfälscht wurde damit eine
höchst fragwürdige politische und soziale Wirklichkeit. Dass Wehler
sich solchen Gewohnheiten nicht unterwarf, hat ihm als jungem
Wissenschaftler viel Ärger eingebracht. Dass er sich dadurch nicht
beirren ließ, ist ihm hoch anzurechnen. Aktuelle Lektüreempfehlung:
Wehlers Ausführungen zur Vorbereitungszeit des Ersten Weltkrieges“,
so Klönne.

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